Das Verfachbuch vertrat in Tirol und Vorarllberg die Stelle eines öffentlichen Buches und diente - soweit durch die Gesetze zur Erlangung dinglicher Rechte die Verfachung vorgeschrieben war (so durch die Hofdekrete vom 12. März 1792, Z. 5, vom 10.Juni 1793 Z. 111,vom 4. März 1803, Z. 3448, durch das Hofkanzleidekret vom 7. März 1805, Z. 4401; durch das Appelat.-Cirkulare vom 2. April 1817, das Appell.-Cirkulare vom 10. Oktober 1824, Z. 4326 und die Justiz-Min.-Verordnung vom 22. April 1854 RG Nr. 101) - zur Einverleibung der betreffenden Erwerbsurkunden.
Die Verfachung bewirkte die Verdinglichung des eingetragenen Rechts, jedoch nur unter der Voraussetzung, der Gültigkeit des betreffenden Rechtstitels.
Trotzdem wurde durch eine Verfachung einer Urkunde keine Tabularersitzung in Gang gesetzt und auch kein Besitz im Sinne des § 321 ABGB erworben, weil mit allerhöchster Entschließung vom 24.Dezember 1814 Z. 5827 und mit Hofdekret vom 24. Oktober 1816 bestimmt wurde, dass alle jene Verfügungen des ABGB, welche die Existenz von Grundbüchern oder Landtafeln voraussetzen, bis zur Einführung derselben suspendiert bleiben.